IDEEN FUNDGRUBE LEBEN
gesellschaftliche Anregungen für eine neues Miteinander nach COVID-19
Christoph Heinzel
unterstützt von Freigeistern,
Gedanken-Akrobaten und Freunden des Lebens
Kommunikation verbessern
Unser (Er)Leben wird zunehmend von Informationen bestimmt, die irgendwo in dieser global vernetzten Welt von irgendwelchen Menschen (oder jetzt auch zunehmend von Maschinen) mit irgendwelchen Absichten an uns herangetragen werden. Für Menschen, die da nicht den nötigen Abstand finden und es nicht verstehen zwischen den Zeilen zu lesen, entsteht oft ein sehr finsteres Bild von der Welt, voller Gefahren und Angst - ohne eine wirkliche Perspektive, die irgend einen Anlass zur Hoffnung geben würde. Diese „Gruselgeschichten“ entstehen aber großteilig aus der Art der Kommunikation selbst, so wie sie zurzeit praktizieren. Das können wir aber ändern!
Hier ein paar Vorschläge:
Ein Grund für die immer noch häufigen, gewalttätigen Auseinandersetzungen in unserer Welt, sind die vielen unterschiedlichen Vorstellungen, wie sich denn das Glück herbeiführen lasse. Auch die große Befürchtung, dass die guten Erfahrungsmöglichkeiten sowieso nicht für alle reichen werden, sorgt für große Konflikte. Im Grunde sehnen sich alle Menschen nach größtmöglicher Erlebnisvielfalt in geborgener Sicherheit. Sie können sich jedoch nicht vorstellen, dass es mit allen anderen Menschen zusammen funktionieren könnte und kochen daher lieber weiter ihr kleines, „abgegrenztes Süppchen“. Wenn wir jedoch berücksichtigen, dass durch mehr gemeinsames Handeln viel mehr möglich wird, als wir uns heute in unserem kühnsten Träumen ausmalen können (Holismus – die Ganzheit ist mehr als ...), so dürfen wir schon heute getrost sagen: Ja, es wird für alle reichen! Es wird nicht nur für alle reichen, sondern noch unendlich viel mehr Beglückendes produzieren, als sich das irgendjemand vorstellen kann. Es müssen nur alle mit machen und sich nicht gegenseitig gewaltsam behindern.
Um uns diese freudige Botschaft mitzuteilen, müssen wir viel mehr miteinander reden – ehrlich und sachlich.
Positivere und gewaltfreiere Kommunikation
Täglich werden wir von den meisten Medien mit negativen Meldungen überschüttet. In unseren Köpfen entsteht so ein sehr trauriges, beängstigendes und gewalttätiges Weltbild. Unsere Situation ist aber bei weitem nicht so schrecklich und gefährlich. Im Gegenteil! Objektiv betrachtet war unser Weg in ein "erlebnistechnisches Paradies" bis zum Auftauchen von Covid-19 doch sehr erfolgreich, aufregend und überraschend interessant. Wir haben auf unserem Planeten Wunderbares erreicht! Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen. Daher sollten wir versuchen, positiver und konstruktiver miteinander zu kommunizieren, und das schon ab der frühesten Kindheit.
Wichtig ist auch eine möglichst gewaltfreie Berichterstattung. Wenn gewalttätige Auseinandersetzungen in unserer Wahrnehmung ständig präsent sind, steigt auch die Bereitschaft, Konflikte ebenfalls mit Gewalt zu lösen. Angst erzeugt neue Mauern und bremst das so wunderbar wachsende Miteinander.
Daher wäre es sinnvoll, wenn die Berichterstattung in unseren Medien in Zukunft positiver gestaltet würde. Wir sollten das positive Denken, das unsere Psychologen und Therapeuten einzelnen Menschen in schwierigen Situationen bereits jetzt schon erfolgreich nahebringen, auch im Großen anwenden. Sicherlich dürfen Gefahren nicht verschwiegen werden. Schön wären Darstellungen, die einen Bezug zu dem schon positiven Erreichtem beinhalten. Es ist besser, konstruktive Lösungswege aus den Gefahren aufzeigen, statt Angst und Schrecken zu verbreiten. Dazu kommt, dass die meisten Schreckensmeldungen in der Realität oft nur eine sehr unwahrscheinliche Gefahr für uns selbst bedeuten.
Eine Meldung könnte zum Beispiel so aussehen: „Köln. Am Montagmorgen hat sich in der Innenstadt ein Verkehrsunglück mit einem Schulbus ereignet, bei dem zwei Kinder ums Leben gekommen sind. Die Häufigkeit solch tragischer Verkehrsunfälle ist heutzutage relativ gering, ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst verwickelt wird, so dass sich niemand ernsthaft Sorgen um seine Kinder machen sollte, wenn sie morgens zur Schule fahren. Ein Team von Sicherheitsexperten wird den Unfallhergang untersuchen und gemeinsam mit allen Beteiligten überlegen, was in Zukunft noch verbessert werden kann, um das Risiko für derartige Unfälle weiter zu senken.“
Oder eine andere Meldung: „Berlin. Auf dem Weihnachtsmarkt hat sich am Wochenende ein Unglück ereignet. Ein Täter ist mit einem LKW absichtlich in eine Menschenmenge gerast. Dabei starben 15 Menschen und 24 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas Besuchern von Weihnachtsmarkten passiert, ist realistisch betrachtet äußerst gering, so dass sich niemand ernsthaft Sorgen machen muss. Die Gefahr, durch einen solchen Vorfall zu Schaden zukommen, tendiert gegen Null. Im Vergleich dazu verunglücken zum Beispiel jedes Jahr 10.000 Menschen in Deutschland im eigenen Haushalt. Aber auch diese Zahl ist statistisch gesehen sehr gering und seit Jahren rückläufig. Die zuständigen Polizeibehörden werden den Vorfall ausgiebig untersuchen und Lösungen finden, um das bereits verschwindend geringe Risiko von Anschlägen durch geistig fehlgeleitete Personen noch weiter zu senken. Bitte bedenke: Extrem andersdenkende und entsprechend handelnde Menschen wird es immer geben. Sie sind eine feste und wichtige Größe in der Evolution und bringen nicht nur Elend, sondern auch positiven Fortschritt, über den wir uns alle sehr freuen. Auch wird es immer Menschen geben, die versuchen, auf alte Art und Weise mit Gewalt auf ihre extremen Vorstellungen aufmerksam zu machen. Habe trotzdem Vertrauen, genieße die Weihnachtszeit und umarme deine Mitmenschen, denn das Risiko ist wirklich extrem gering.“
Unabhängiges Nachrichtenwesen
Die Welt wird also schon beglückender, wenn wir sie realistisch betrachten und uns angemessen sachlich über sie austauschen. Damit das zufriedenstellend funktioniert und wir ständig wissen, wie es diesem paradiesischen Prozess geht, darf der Informationsfluss nicht kommerziell oder politisch beeinflussten Medien überlassen werden. Weltweit ist zu beobachten, dass Zeitungen, Radiostationen, TV-Sender aber auch das Internet zunehmend in profitorientierte Hände geraten oder von einseitig politischen Lagern vereinnahmt werden. Wir leben in einem Informationszeitalter, in dem Informationen nicht nur wichtig, sondern heilig sind. Es ist das Nachrichtenwesen, was unser junges, noch wachsendes, globales Selbstbewusstsein und damit die Sicht prägt, wie wir uns selbst wahrnehmen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass sich durch die große Anzahl von Rundfunkanstalten, TV-Sendern, Zeitungen und Internetplattformen jeder neutral informieren kann. Ab einer gewissen, wahrnehmbaren Größe sind Medienanstalten und Unternehmen in der Regel von den Werbegeldern großer Konzerne und Banken abhängig. Die wenigen freien sind klein und haben oft nicht die Mittel, um vernünftig zu arbeiten und investigativ zu berichten. Unsere Nachrichten können so nicht neutral und unabhängig bleiben und verlieren schnell das erlebnistechnische Glück des Ganzen aus den Augen. In manchen Ländern ist die Unabhängigkeit der Medien nicht oder nicht mehr gewährleitstet. Aber auch in Deutschland werden die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten zunehmend als Wirtschaftsbremse und unliebsamer Wettbewerber zu den privaten und kommerziell ausgerichteten Anbietern gesehen. Seit 2009 existiert hier sogar eine völlig irrsinnige Depublikationsverpflichtung, die die Anstalten verpflichtet, Internetbeiträge nach sieben Tagen zu löschen. Ich denke, dass ein effektiver und neutraler Nachrichtenjournalismus durch öffentliche Mittel finanziert werden und völlig frei von politischen Einflüssen sein sollte. Zudem ist bezahlte Werbung hier völlig fehl am Platz. Die Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Medien sollte von einer breiten Bürgerbasis getragen werden und nicht wie bisher durch Organisationen wie Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände oder Religionsgemeinschaften. Diese bisherigen Kontrollorganisationen haben immer auch den Erhalt und Ausbau ihrer eigenen Macht im Auge. Daher liegt es Nahe, dass sie im Zweifelsfall auch schon mal im Sinne der eigenen, statt der für die Gesellschaft relevanten Interessen abstimmen.
Eine wichtige und schützenswerte Funktion der öffentlich-rechtlichen Medien ist es auch, Randgruppen und Minderheiten eine Plattform zu bieten, denn erlebnistechnischer Fortschritt entsteht nicht durch das Normale, sondern immer durch das Besondere. Randerscheinungen sind erlebenswert und gehören berichtet.
Ehrliche Kommunikation
Mutwillig falsche oder manipulierende Informationen sind in einer Innformationsgesellschaft kein Kavaliersdelikt. Wir müssen richtig und ehrlich informiert werden. Da reicht es nicht, wenn die entsprechenden Plattformen und Netzwerke wie Facebook Falschnachrichten nach 24 Stunden löschen. Die Herkunft gefährlicher Beiträge sollte im „Schadensfall“ für die Behörden nachvollziehbar sein. Das können wir erreichen, indem alle Autoren (privat oder professionell) konsequent registriert und zertifiziert werden und vor dem Verfassen eines Beitrags zum Beispiel eine TAN eingeben müssen. Für die Allgemeinheit würden die Autoren weiterhin anonym bleiben. Sollte dann doch mutwillig etwas Falsches verbreitet oder im Falle sozialer Medien gepostet werden und dadurch erwiesenermaßen ein Schaden entstehen, so ließe sich der Verursacher leicht finden und zur Verantwortung ziehen. Das Recht auf freie, anonyme Meinungsäußerung wäre auf diese Weise aber weiter gewährleistet, so wie auch das Recht zu demonstrieren. Wenn man aber auf einer Demonstration mit Flaschen und Steinen wirft, dürfen unsere Polizisten ja auch fragen, wer man ist.
Autoren-Sünderkartei
Wir haben leidenschaftlich über ein Hygienesiegel im Lebensmittelbereich diskutiert. Warum soll es in einer Informationsgesellschaft so etwas ähnliches nicht auch für private und professionelle Autoren geben? Als Hinweis bei einer neuen Meldung oder Nachricht würde es uns signalisieren, wie viel „gefährlichen“ Blödsinn der Verfasser schon nachweislich von sich gegeben hat. Es wäre erkennbar, ob jemand schon einmal wegen falscher oder gefährlicher Botschaften aufgefallen ist und abgemahnt wurde. Vielleicht wäre aber auch eine Bewertung durch die anderen Nutzer sinnvoll (wie beim Bewertungssystem bei Ebay-Auktionen). Eine ungerechtfertigte oder böswillige Bewertung wäre natürlich auch ein Verstoß. Ein Autorensiegel käme einem Ausweis gleich, so würde jeder Bürger damit sehr vorsichtig umgehen. Zurzeit stellt sich viel zu spät heraus, dass Inhalte nicht sauber recherchiert oder sogar völlig frei erfunden sind – egal ob fahrlässig oder sogar mutwillig bösartig gemeint.
Richtigstellungen kommen oft viel zu spät, wenn sich das Falsche schon in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat. Eine amtliche Stelle würde Beanstandungen prüfen und bei Feststellung gefährlicher Verstöße in einer Autoren-Sünderkartei speichern. Soziale Plattformen wie Facebook, Twitter oder WhatsApp würden dann ein „Autoren-Wahrheitsiegel“ von dieser Sünderkartei erhalten und automatisch vor die entsprechende Nachricht setzen. Auch Social Bots (Stichwort Wahlmanipulation) habe so keine Chance mehr. Wie schon heute auf Zigarettenschachteln sollte in Zeitungen auf der ersten Seite ganz oben stehen: „Der Konsum einer einzigen Seite dieser Zeitschrift kann zu schwerwiegenden Beschädigungen Ihres Weltbildes führen“ Oder positiv formuliert für den normalen Social-Media-Nutzer: „Dieses Facebook-Mitglied hat schon 4.276 unbeanstandete Beiträge verfasst. Auf das hier Geschriebene können Sie vertrauen!“
Unabhängige Suchmaschinen
Viele Informationen werden heute über das Internet ausgetauscht. Wenn man hier eine neutrale Information finden möchte, wird es schon schwierig, da zahlreiche Suchmaschinen von kommerziellen Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Wie wäre es, wenn du einmal eine der alternativen Suchmaschinen ausprobierst. Es existieren bereits zahlreiche erfolgreiche Beispiele, hinter denen sich kein gewinnorientierter Konzern verbirgt.
Vielleicht sollten wir alternativ eine absolut neutrale Suchmaschine aus öffentlichen Mitteln finanzieren (Volks-Suchmaschine), deren Algorithmen nachvollziehbare Suchergebnisse ermöglichen, die frei sind von politischen und kommerziellen Interessen. Google & Co. können fortbestehen und Werbetreibenden die Möglichkeit belassen, auf ihre Produkte und Dienstleistungen hinzuweisen. Eine andere Option wäre, die bisherigen Suchmaschinen zu verpflichten, neutrale Suchergebnisse zu generieren und die für die Suche notwendigen Algorithmen für jeden leicht verständlich offenzulegen.