GELDWESEN ÄNDERN - Paradiesbau - IDEEN FUNDGRUBE LEBEN

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IDEEN FUNDGRUBE LEBEN
gesellschaftliche Anregungen für eine neues Miteinander nach COVID-19
Christoph Heinzel
unterstützt von Freigeistern,
Gedanken-Akrobaten und Freunden des Lebens

Geldwesen ändern

Uns Menschen geht es wie allen Lebewesen um das Erleben von Erfahrungen. Unser Geldsystem dient dem leichteren Austausch von Waren und Dienstleistungen, die wiederum allesamt auch letztendlich der Erzeugung von Erfahrungen dienen. So gesehen kann man mit Geld „Erfahrungsmöglichkeiten“ und „Erlebnisfreiheit“ speichern, tauschen und später nutzen. Dahinter steckt die Idee, dass nur Menschen, die auch selbst "Erlebnismöglichkeiten" für die Gemeiinschaft beisteuern (etwas herstellen), die von den Anderen erstellten Dinge und Dienstleistungen nutzen dürfen. Das ist notwendig, damit sich jeder fleißig beteiligt und niemand parasitär auf Kosten seiner Mitmenschen (er)lebt.

Dieses uralte Abkommen (gesellschaftliche Verabredung), verlohr schon vor Corona zunehmend an Kraft. Entstanden war ein riesiges, lähmendes Zins- und Finanzmonster, was sich immer weiter aufbläht und das Tauschen von tatsächlicher Leistung gegen Leistung immer schwieriger machte. Zum anderen wurden durch die zunehmende Automatisierung immer mehr Menschen zwangsweise freigestellt, die nicht mehr zuarbeiten können und somit auch keine „Erlebnisrechte“ (Geld) bekommen, um sich selbst die attraktive Erfahrungen (von denen sie zudem in der Werbung auch noch bombardiert wurden), leisten zu können. Ganz viele Menscheen gerieten so immer mehr in eine erlebnistechnische Unfreiheit. Auf Dauer konnte das auch ohne dem Auftauchen dieser Pandemie nicht ewig so weiter gehen.

Vielleicht sollten wir unser liebes Geld im Zusammenhang der finanziellen Bewältigung der Corona-Folgen durch ein "internationales, elektronisches Arbeitszeit-Ausgleichssystem" ersetzen. Das Bargeld hat sich in vielen Ländern bereits sowieso schon fast erledigt. Im Zuge der Maßnahmen bekommt es um Corona sicherlich auch hier in Deutschland den Gnadenstoß. Kreditkarten sind einfach hygienischer. Zum anderen wird zur Rettung all der vielen Unternehmen jetzt so unglaublich viel Geld benötig, dass ein Kollabieren des Finanzsystems nicht mehr wirklich auszuschließen ist.

Um einen Bezug der neuen Währung zur Realität zu gewährleisten, könnten wir die neue Währung IDAS (Internationale Durchschnittliche Arbeitsstunde) nennen. Wenn ein Produkt, zum Beispiel eine handgearbeitete Wintermütze 2,50 IDAS kostet, wüssten wir, dass ein Welt-Durchschnitts-Mensch zweieinhalb Stunden dafür arbeiten müsste, um sich diese gute „Erfahrung“ (am Kopf nicht mehr kalt zu werden) leisten zu können.   

Da unser berufliches und soziales Wirken sowieso von einer Art „GUDA“ erfasst würde, ließen sich unsere erstellten Arbeitsleistungen prima auf elektronischen Wegen untereinander austauschen. Ein solches System könnte auch geistige und körperliche Einschränkungen und das soziale Verhalten in der Gemeinschaft erfassen und entsprechend berücksichtigen, um auf diese Weise sozial Schwächere besser zu stellen und für das Allgemeinwohl nützliche Personen zu fördern.

In diesem Zusammenhang sollten wir auch gleich unser Kredit- und Anlagesystem überarbeiten. Vom Wesentlichen her verfolgt es den Zweck, zurzeit nicht benötigte Freiheits- und Erlebnisrechte (Geld, Werte) in die Zukunft zu retten (Anlagen) und noch nicht erwirtschaftete Freiheitsrechte (Geld, Werte) schon vorab zur Verfügung zu stellen (Kredite), um beispielsweise Projekte früher zu realisieren.
Doch inzwischen geht es darum scheinbar nur noch am Rande. Immer kompliziertere Finanzprodukte dienten nur der Spekulation und der Gewinnmaximierung einer immer kleineren Oberschicht. Zu beobachten ist auch eine zunehmende Verschuldung von privaten und öffentlichen Haushalten. Das Schicksal der Griechen und Portugiesen belegt eindrücklich, wie schwer es ist, diesen Schuldknechtschaften wieder zu entkommen. Immer mehr Menschen „rackern“ für Zinsen, die diejenigen, die sie kassieren, schon lange nicht mehr ausgeben, geschweige denn in ein sinnvolles Erleben umsetzen können.

Geht es nicht auch ohne Zinsen und ohne, dass daran Unsummen verdient werden? Sicherlich müssen bei Krediten auch immer die Ausfallrisiken abgedeckt werden und bei komplizierten Sachverhalten, muss es weiterhin bezahlte Experten geben, die prüfen, ob ein zu finanzierendes Projekt wirklich sinnvoll und durchführbar ist. Aber wäre hier nicht ein grundsätzlicher Neuanfang sinnvoll, damit dieses erlebnisbremsende System endlich einmal ein Ende findet?

Eigentlich sind wir jetzt gerade durch diese Corona-Krise gar nicht mehr so weit davon entfernt. Sollte der Punkt kommen, an unser bisheriges Finanzsystem nicht mehr funktioniert, haben wir die einmalige Chance alles ganz neu zu gestalten. In dem Zuge könnten wir diesen Mechanismus zur „Verrechnung von Leistungen“ auch wieder unkommerziell in die öffentliche Hand geben – dahin zurück, wo alle gesellschaftlich relevanten Grundstrukturen (Bildung, Gesundheit, Kommunikation, Energieversorgung, Verkehr, usw.) sowieso gehören.

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